Wenn Du Dir nur 15 Minuten Zeit nimmst, kannst Du diese Frage im Anschluss sicherlich beantworten.
In jeder dieser Momente triffst du eine Entscheidung.
Häufig gegen OpenSource.
Doch was unterscheidet eigentlich Open Source?
Und welche Folgen hat diese Entscheidung?
Freie Software ist für jeden Menschen zugänglich und einsehbar.
Jeder kann sie verifizieren, erweitern und verbreiten. Unabhängig von seiner
Herkunft oder finanzieller Lage
Open Source schafft offenes Wissen. Eine Basis auf der zukünftige Projekte aufbauen
können.
Das Rad muss nicht neu Erfunden werden, denn einmal geschaffene Lösungen für Probleme
können auch an anderer Stelle beitragen.
Diese Freiheit fördert Vielfalt
Freie Software schafft Tranzparenz, denn sie kann von unabhängigen Stellen verifiziert werden. Backdoors, unerwünschte Datenweitergabe oder Zensur können durch Code-Reviews gefunden werden.
Jeder Mensch kann aktiv die Entwicklung eines Projektes mitgestalten. Es entsteht ein offenes Forum für Ideen, Austausch und Disskusion, in der die Community über den Fortgang der Software entscheidet.
Die Entwicklung eines proprietären Produkts kann einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz darstellen. Dieser Vorteil lässt sich in eine Martkdominanz oder im extremen Fall in einer Monopolstellung für einen bestimmten Bereich ausbauen.
Die in der proprietären Entwicklung angewendeten finanziellen Ressourcen können Anreize für eine innovative und beschleunigte Entwicklung sein.
Das Unternehmen kann die Verwendung und Verbreitung des Programms durch geschlossenen Sourcecode oder Lizensierung aktiv einschränken und regulieren.
Bei der proprietären Entwicklung von Software steht in der Regel die Vermarktung eines Produkts (zb. die Software selbst) im Vordergrund. Eine angemessene Entlohnung ist hier häufig realistischer als bei Open Source.
Quelle: felixreda.eu/2015/02/1-million-fuer-open-source-sicherheit
FOSS (Free and OpenSource Software) beschreibt Software dessen Quellcode der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Sie unterliegt vier wesentlichen Freiheiten:
Beispiele für Software im Privaten Bereich:
Firefox, VLC, Gimp, OpenOffice, Wordpress, Notepad++, LibreOffice, Linux, Signal, Thunderbird, OBS-Studio
Auch im privaten Bereich finden wir eine Reihe an Programmen, die uns sehr vertraut erscheinen. Nur häufig sind wir uns gar nicht bewusst, dass es sich bei dem Programm, das wir nutzen, um freie Software handelt. Und doch stecken in vielen Fällen private Enwickler:innen dahinter, die mit Herzblut an den Programmen mitarbeiten, dafür häufig ihre Freizeit opfern und nur selten durch Spenden eine Entlohnung erhalten.
Daneben gibt es auch Organisationen wie die Linux-, the Document- oder Mozilla Foundation die als Stiftungen aktiv die Entwicklung dieser Software finanzieren.
Eine Übersicht der OpenSource Foundations & Organisationen:
OpenSource
Organisations
Beispiele für öffentliche Verwaltung:
Auf den ersten Blick scheinen proprietäre Produkte hier kaum wegzudenken. Ob Windows, MSOffice, Teams/Skype/Zoom. Die Programme werden seit langem von großen namenhaften Herstellern bezogen und eingesetzt.
Doch die Gründe für einen Umstieg auf Freie Software sind nicht nur idealistischer
Natur,
sondern finden
zunehmend auch von öffentlicher Seite Beachtung.
Sie umfassen eben nicht nur die teils signifikante Kosteneinsparungen, sondern
besitzen
auch ein
politisches Gewicht.
Häufig zusammengefasst unter dem Begriff der "Digitalen
Souverenität" Die Digitale
Souveränität beschreibt „die Fähigkeiten und Möglichkeiten von Individuen
und
Institutionen,
ihre Rolle(n) in der digitalen Welt selbständig, selbstbestimmt und
sicher ausüben zu
können“
.
Dabei spielt die Abhängigkeit zu einzelnen Softwareanbietern, Anpassbar- und Erweiterbarkeit, Interoperabilität und Sicherheit eine entscheidende Rolle. Und so lässt sich eine Reihe an teils sehr erfolgreich umgesetzen FOSS Projekten in der öffentlichen Verwaltung und sogar der Polizei und beim Militär beobachten.
Als wohl bekanntestes Beispiel ist das LiMux Projekt der Stadtverwaltung München zu
nennen.
Hier wurde ein Umstieg auf OpenOffice und eine eigens entwickelte Linux Distribution
erfolgreich
umgesetzt.
Warum nur wurde das Projekt dann wenige Jahre später eingstellt und eine
Rückmigration
zu Windows
vorgenommen ?
Quelle: Interview Christian Ude
Und das ist kein Einzelfall:
Polizei
Niedersachsen kurz vor Wechsel zu Windows – aus intransparenten
„Wirtschaftlichkeitsgründen“
Beispiele für Schnittstellen:
HVV API, Signal API, PNG, CSV, XML, SVG, HTML, JSON
Offene Schnittstellen, Protokolle und Dateiformate bilden die Basis für Kommunikation
über Programm- und
Dienstgrenzen hinweg.
Alle Teilnehmenden müssen verstehen können, wie sie miteinander sprechen dürfen.
Sonst
wird sich keiner
verstehen.
Offene Protokolle sind damit eine Grundvorrausetzung für ein Internet wie wir
es
heute kennen.
Auch erst die Offenlegung von Dateiformaten ermöglicht es uns Tabellen (CSV), Bilder (PNG), oder Websites (HTML) geräte- und herstellerunabhängig zu speichern, auszutauschen und zu verwenden.
Offene APIs
schaffen die
Möglichkeit,
Informationen zwischen Diensten auszutauschen und diese in andere Anwendungen zu
integrieren.
Ein Beispiel ist die HVV
API und die darauf basierende LiveMap
Und warum die Offenlegung und Standardisierung noch lange keine freie und
unabhängige
Kommunikation bedeutet, erfährst du hier:
How the Internet’s new
transport protocol (QUIC) will change digital and human rights
Mehr zu OpenData-Formaten:
OpenData Formate -
OpenAll
Apache, PostGres, MySQL, NextCloud, OwnCloud, Kubernetes, Docker, Wordpress, OpenSSL, letsencrypt
"Open Source ist unvermeidlich"
Natürlich haben die proprietären Anbieter auch ihre Produkte. Aber das Gesammtbild ist ein anderes.
Über die
Hälfte aller Websites werden von den weltweit meißtgenutzten, freien Webservern
(Apache httpd
und Nginx) betrieben.
Auch für die Bereitstellung von Inhalten durch ein Content-Management-System Ein
Content-Management-System
(kurz CMS) ist eine Software, die zur Erstellung und Verwaltung von Inhalten –
in Text-, Bild-,
Video- oder sonstiger Form – verwendet wird. CMS werden vor allem zum Betreiben
von Websites,
aber
auch für „Offline-Plattformen“ (in Intranetzwerken), eingesetzt.
ist Wordpress mit einem Marktanteil von über 64% mit Abstand
führend.
Ob Server, Betriebssystem, Virtualisierungssoftware, Cloud Computing, Continous Integration, Middleware/Application Server, Firewalls, Cloud Software oder Datenbanksystem.
Der Großteil des Internets basiert auf freien Software Komponenten!
Und allen voran sind es freie Programmiersprachen, die mit 82% die größte Verbreitung erhalten.
Und das nicht ohne Grund.
Vor allem die offenen Standards, also die Interoperabilität zu anderen Systemen, welche
einen modularen
Aufbau ermöglichen, haben zu solch einer Verbreitung geführt.
Gerade im Unternehmensumfeld, in dem sehr spezifische Anforderungen an die Software
gestellt werden und
Integration mit weiteren Systemen notwendig sind, wird diese Flexibilität hoch
geschätzt.
Aber auch die große Auswahl an Tools, das breite Angebot an Support aus der Community,
die Sicherheit
durch
schnelle Updates und die Unabhängigkeit zu großen Herstellern sind sehr wichtige Punkte.
Politisch gewinnt das Thema Open Source zunehmend interesse.
Die Bedeutung der Unnabhängigkeit und der Möglichkeit zur Wertschöpfung durch quelloffene Software scheint langsam anzukommen. So meint man zumindest, wenn man sich die beschlossene Open Source Strategie der EU ansieht.
Unter dem Titel "Offenes Denken" wird über 16 Seiten ein Umdenken hin zu Open Source und Freier Software beschrieben.
"Quelloffenheit wird als Katalysator für Veränderungen anerkannt"
Einer der wohl aus politischer Sicht wichtigsten Punkte:
"„Open Source“ minimiert das Risiko, in Abhängigkeit von einzelnen Anbietern zu geraten genauso wie die Gefahr, in politische Querelen oder Handelsstreitigkeiten verwickelt zu werden;"
Ein paar weitere Grundsätze wurden formuliert:
"Quelloffene Lösungen werden bevorzugt, wenn sie in Bezug auf Funktionsumfang, Gesamtkosten und Cybersicherheit gleichwertig sind"
"Wo immer dies sinnvoll ist, wird die Kommission den Quellcode ihrer künftigen IT-Projekte auch mit anderen teilen."
Eine spanndende Zielsetzung auch hier:
"Neben dem Teilen von Quellcode sollte die Kommission auch in Erwägung ziehen, sich an Open- Source-Programmgremien und -ausschüssen zu beteiligen, systematische Methoden für eine gezielte Finanzierung zu entwickeln, an der Erhöhung der Sicherheit zu arbeiten und Wege zu finden, damit sich wichtige Open-Source-Projekte selbst tragen."
Eine im ersten Moment recht überraschende Veröffentlichung, wenn man die (häufig politisch) gescheiterten Projekte hin zu Open Source betrachtet. Schaut man genauer genauer hin, stellt man den sehr unverpflichtenden Ton in vielen Formulierungen fest.
Denn konkret umgesetzte Anreize findet man wenig - zumindest in Deutschland.
In anderen Länder wie Italien oder Frankreich sieht das schon anders aus.
Italien:
Open Source Pflicht für öffentliche Verwaltung
Frankreich:
Open Source für die öffentliche Verwaltung
Der Vergleich wirkt vernichtend:
OpenSource Policies vergleich. EU-Studie (CC-BY 4.0)
Heise: Europa pennt auch bei Open Source
Nur sehr langsam scheinen politische Vorteile und Notwendigkeit von FOSS durchzusickern.
So finden sich auch im derzeitigen Koalitionsvertrag Textstellen wie
"Darüber hinaus sichern wir die digitale Souveränität, u. a. durch das Recht auf
Interoperabilität und
Portabilität sowie das Setzen auf offene Standards [und] Open Source. [...]
Entwicklungsaufträge werden in der Regel als Open Source beauftragt, die
entsprechende
Software wird
grundsätzlich öffentlich gemacht."
Zur konkreten Umsetzung aber scheint es noch ein weiter Weg:
Deutschland: 100 Tage
Koalitionsvertrag –
Kaum
ein Tag für Freie Software
Ein auch immer wieder auftauchender Begriff ist die "Digitale Souveränität",
die im
Wesentlichen die
Unabhängigkeit von Herstellern und Ländern beschreibt. Auch hier liegt Open Source als
Lösung nahe.
Siehe: Digitale
Souveränität - Kompetenzzentrum öffentliche IT
Sei es die Tabakindustrie, Pharmaunternehmen oder der Automobilsektor. Die Einflussnahme durch abgesandte Lobbyisten bemerken wir zunehmend in den unterschiedlichsten Bereichen.
Doch keiner dieser Bereiche unterhält so viele Interressensvertreter, steckt solche Geldbeträge in das Lobbying, wie die IT-Brance.
Angeführt von Google, Facebook, Microsoft, Apple und Huawei, allein die 10 Größten Tech-Konzerne zahlen jedes Jahr 32 Million Euro für das Festigen ihrer Marktmacht.
Über 100 Millionen die von Anbietern Proprietärer Produkte jedes Jahr unter anderem
darin
gesteckt werden, dass selbst erfolgreiche Projekte wie LiMux rückmigriert werden,
dass politische Anreize für freie Software und Policies, die den Einsatz von offenen
Standards verpflichten würden, vermieden werden.
Die dazu führen, dass wir statt transparenter Vergabeverfahren nur geschwärzte
Seiten
eines per SMS abgeschlossenen Vertrages zu Gesicht bekommen.
Freie Software als nicht kommerziell getriebene Bewegung besitzt solch eine Form des
Lobbyings nicht.
Hier sind Wir es. Die Menschen, die mit offenen Augen und Bewusstsein dafür
einstehen
müssen, was sich unsere Freiheit nennt.
Neue
Studie zur Lobbymacht von Big Tech: Wie Google & Co die EU beeinflussen
Big Tech gibt fast 100
Millionen Euro für Lobbyarbeit aus
Lobbyschlacht:
Was sich Google & Co den Kampf gegen EU-Regeln kosten lassen
Angewandt wird eine Strategie, die sich Vendor-Lock-In nennt. Lassen wir Mark Russinovich, einen leitenden Direktor von Microsoft, das selbst erklären:
„Die Windows-API ist so breit, so tief und so funktional, dass die meisten unabhängigen Softwarehersteller verrückt sein müssten, um sie nicht zu benutzen. Außerdem ist sie so tief in den Quelltext vieler Windows-Anwendungen integriert, dass es hohe Wechselkosten gäbe, wenn man stattdessen ein anderes Betriebssystem verwenden wollte. [...] Es sind die Wechselkosten, die den Kunden die Geduld gaben, bei Windows zu bleiben trotz all unseren Fehlern, unseren fehlerhaften Treibern, unseren hohen Gesamtbetriebskosten, unserem Mangel an einer sexy Vision hin und wieder und vielen anderen Schwierigkeiten […] Kunden probieren ständig andere Desktopplattformen, aber es würde so viel Arbeit machen, zu wechseln, dass sie hoffen, dass wir einfach Windows verbessern, anstatt sie zu zwingen zu wechseln. Kurzgesagt, ohne die exklusiven Franchiserechte, die sich Windows-API nennen, wären wir schon lange tot."
Es beginnt ganz harmlos. Kostenlose Angebote der Office Suite. Studierenden Accounts
für die
Adobe Creative Cloud.
Wir bauen technisches Wissen auf, arbeiten uns in die Produkte hinein und erzeugen
und
speichern Dateien. Wir gewöhnen uns an die Bedienbarkeit, wollen weitere Systeme
einbinden und müssen uns nach kompatiblen Produkten umschauen.
Jeder dieser Schritte trägt uns weiter hinein in die Abhängigkeit.
Und genau deshalb ist die Verwendung und Verbreitung von offenen Standards so wichtig.
Mehr dazu: FSFE: Offene Standards und Lock-In
Und was sich hinter der Microsoft Strategie
"Embrace, Extend and Extinguish"
verbirgt,
erfährst du hier:
Skeptric.com: Embrace,
Extend and Extinguish
Urban
Engine: "Embrace, Extend, Extinguish" by Microsoft
Und noch mehr zum Lock-In Effekt allgemein und wie er entstanden ist:
de-academic.com -
Lock-in-Effect
Zitat Quelle (Aus dem Englischen)
Commission
of the european communities - Decision
Hinter großen Softwareprojekten wie MS-Office stehen in der Regel große Unternehmen mit etablierten Organisationsstrukturen, Finanzierungsstrategien, spezialisierten Teams und aktivem Projektmanagement.
FOSS hingegen entspringt einer Bewegegung, die gerade diese Strukturen, Verpflichtungen und Policies umgeht und auf einer Basis an Freiweilligen aufbaut. Es ist gegenseitiges Vertrauen, Selbstorganisation und Motivation, die den Kern dieser Bewegung bilden.
Und dies ist häufig der Grund für eine geringe Diversität unter den Beitragenden. Es sind größtenteils Entwickler:innnen die meißt durch das beitragen von Code mit einsteigen. Aufgaben wie z.B. Community Management, Finanzplanung, Marketing und Design werden nur sehr selten und häufig von völlig Fachfremden übernommen.
“We are not very good at marketing; we are problem solvers.”
“We lack a community person. The acceptance for it is missing, we need the money to produce code.”
“I would prefer to be just an engineer. In practice I am a community manager.”
Nicht nur fehlen damit Ansprechpartner für mögliche Partnerunternehmen. Für viele Kunden entsteht Vertrauen auch erst mit einer sichtbaren Organisationsstruktur, die Dinge wie Maintenance, Verwaltung und Support gewährleistet.
Für eine weitere Verbreitung von FOSS braucht es eben nicht nur technische Lösungen. Mindestens genauso wichtig ist Vielfalt, die nicht nur Expertise, sondern auch Bereiche wie Herkunft, sozialen Stand und Geschlecht mit beachtet.
Die Publikationen, die sich mit FOSS beschäftigen, haben in den letzten Jahren stark zugenommen. In Fachkreisen schon länger bekannt, die Gründe auch freie Software als relevante und unentbehrliche Quelle für Programme zu beachten, wird zunehmend in einer Vielzahl an Publikationen und Studien erarbeitet. Und so nimmt das Thema auch in politischen und wirtschaftlichen Fachkreisen langsam Fahrt auf.
Doch bei privaten und fachfremenden Personen fehlt das Verständnis und Bewusstsein für diese Thematik häufig. Nicht nur ein technisches Verständnis für die Funktionsweise und Bedeutung von z.B. Offenen Standards fehlt, auch die wirtschaftlichen Strategien, die uns in den Lock-In treiben, werden nur selten durchblickt.
Oder bist Du Dir bei jedem Druck auf den "Speichern" Button bewusst, ob deine Arbeit gerade in einem propriertären oder freien Dateiformat gespeichert wird?
Ein paar Hintergründe:
Quelloffenheit und die Verwendung offener Standards als Vorraussetzung für Software in
der öffentlichen Verwaltung.
Anreize in Ausschreibungen, steuerliche und rechtliche Erleichterungen sowie finanzielle
Förderungen
von FOSS Projekten.
All das sind mögliche Stellschrauben, mit denen die Politik Einfluss auf die Verbreitung und Verwendung von freier Software nehmen kann.
netzpolitik.org: "Wenn Open-Source-Software derart positive Auswirkungen hat, warum wurde sie bislang politisch kaum gefördert?"
Blind: "Man hat, glaube ich, sehr auf den freiwilligen Charakter von Open-Source-Projekten gezählt. Was wir aber sehen ist, dass Projekte immer schwerer nachhaltig Mitwirkende finden. Es gibt auch in diesem Bereich einen Fachkräftemangel. [...] Das größte Problem der Unternehmen ist, die Entwickler auf dem Arbeitsmarkt zu finden, die Code zu Open-Source-Repositories beitragen können. Die Politik ist folglich hier gefragt, stärker das Thema Open Source in der Ausbildung zukünftiger Softwareentwickler, aber auch Gründer zu positionieren.
Auch müssen wir über öffentliche Finanzierung nachdenken. Die EU-Kommission hat in der Vergangenheit Open-Source-Projekte gefördert, doch im aktuellen Arbeitsprogramm von Horizon Europe gibt es bisher nicht sehr viele Ansatzpunkte zu Open Source drin. Da gibt es sicherlich noch Spielraum.
Die Unterstützung von Open Source ist im Vergleich zu anderen Themen begrenzt. Vielleicht auch deshalb, weil wir in Europa keine großen Player wie in den USA haben, wo Google, Microsoft und Amazon massiv in Open-Source-Aktivitäten investieren. In Europa sind es dagegen eher kleine und mittleren Unternehmen ohne große Lobby, die zu Open Source beitragen."
Netzpolitik - „Open Source braucht öffentliche Finanzierung“
Förderung für Offene Digitale Basistechnologien - Sovereign Tech Fund
Natürlich gibt es noch weitere Gründe, die der Verbreitung von freier und Open Source Software im Wege stehen. Häufig ist es schlichtweg fehlendes Personal, das über ausreichend Know-How für einen Umstieg und Support verfügt. Gerade in kleineren Unternehmen ist dies ein verbreiteter Faktor.
Aber auch die damit verbundenen neuen rechtlichen Aspekte, die auf die Unternehmen zukommen, scheuen viele.
Ein weiteres großes Problem ist die proprietäre Hardware. Während früher die Hardwarespezifikationen noch dem Produkt beilagen, versuchen heutzutage Hersteller Informationen über den internen Aufbau bestmöglich zu verschleiern. Dies behindert das Entwickeln von Software für diese Hardware. Nur durch extrem aufwendiges Reverse-Engineering lassen sich z.B. Grafikkartentreiber von nicht kooperativen Herstellern für GNU/Linux entwickeln.
Und nicht zuletzt muss die Software geschrieben, gewartet und gepflegt werden.
Auch wenn mittlerweile viele Unternehmen FOSS einsetzen, nur wenige tragen auch
aktiv zu
neuen Projekten bei oder rufen diese ins Leben.
Quelle und weitere Gründe
Open-Source-Monitor
Studienbericht 2021 - Bitcom
Das Problem von propriertärer Hardware
Freie Software braucht freie
Hardware
Quelle: Rückblick:
Open Source als Baustein einer europäischen Innovationspolitik
Schlussendlich sind wir es, die für
unsere Freiheit und Unabhängigkeit
auch in der Digitalen Welt
einstehen müssen.
FOSS wird uns nicht von allen Problemen der Welt erlösen. Aber mit ihrer Verbreitung, gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt, welcher mehr Rechte, Vielfalt und Macht in die Hände unserer Gemeinschaft zurückgibt.
Menschenrechte und unsere Freiheit
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